Die ältesten Schlösser Österreichs

Obwohl das Mittelalter auch als das dunkle Zeitalter bezeichnet wird, eine Periode, die mit einem allgemeinen Niedergang nach dem Fall des Römischen Reiches verbunden war, haben einige schöne Relikte wie mittelalterliche Burgen die Jahrhunderte überdauert.

Überall in Europa findet man diese Festungen, jede mit ihren einzigartigen Merkmalen. Manche thronen auf einem Berggipfel, andere scheinen über dem Wasser zu schweben, und wieder andere sind fast im Laub der Bäume verborgen. Mittelalterliche Schlösser mussten sowohl funktional und haltbar als auch schön anzusehen sein, wenn man bedenkt, dass viele von ihnen ein Zufluchtsort für Könige und Aristokraten waren.

Viele der mittelalterlichen Schlösser Österreichs sind ikonisch und leicht zu erkennen, während andere abseits der ausgetretenen Pfade liegen. Hier ist unsere Auswahl der schönsten und ältesten Schlösser Österreichs.

Schloss Hohensalzburg

Das Schloss Hohensalzburg ist eine der größten mittelalterlichen Burgen Europas. Mit dem Bau der Festung wurde 1077 unter Erzbischof Gebhard von Helfenstein begonnen. Die Erzbischöfe von Salzburg waren schon im Heiligen Römischen Reich einflussreiche politische Persönlichkeiten und bauten die Burg aus, um ihre Interessen zu schützen. Der Konflikt Gebhards mit Kaiser Heinrich IV. während des Investiturstreits beeinflusste den Ausbau der Burg. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg schrittweise ausgebaut. Die Ringmauern und Türme wurden 1462 unter Fürstbischof Burkhard II. von Weißpriach errichtet. Ab dem späten 19. Jahrhundert wurde die Burg Hohensalzburg renoviert und zu einer wichtigen Touristenattraktion. Sie gilt heute als eine der am besten erhaltenen Burgen Europas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie als Gefängnis genutzt, in dem während des Ersten Weltkriegs italienische Kriegsgefangene festgehalten wurden.

Linzer Burg

Die erste schriftliche Erwähnung der Linzer Burg stammt aus dem Jahr 799 n. Chr., während der Herrschaft Karls des Großen. Von dieser Burg sind heute noch einige Mauern, Basteien und das Friedrichstor erhalten, das nach Kaiser Friedrich III. benannt ist, der hier bis zu seinem Tod im Jahr 1493 residierte. Als zeitweiliges Zentrum des Habsburgerreiches wurde Linz vom Kaiser zur Landeshauptstadt erhoben. Im 17. Jahrhundert baute Rudolf II. das Schloss um, das heute das Oberösterreichische Landesmuseum beherbergt.

Der Südflügel wurde beim Stadtbrand 1800 zerstört und zum Kulturhauptstadtjahr 2009 in moderner Glas-Stahl-Architektur wieder aufgebaut. Es bildet nun das größte Universalmuseum Österreichs. In den Flügeln des Linzer Schlosses sind die kulturhistorischen Sammlungen des Oberösterreichischen Landesmuseums untergebracht. Die Dauerausstellungen präsentieren einen Streifzug durch die Kunst- und Kulturgeschichte Oberösterreichs von der Jungsteinzeit bis ins 20. Jahrhundert. Im neuen Südflügel befinden sich die Dauerausstellungen zu Natur und Technik in Oberösterreich. Es gibt ein laufendes Programm an Sonderausstellungen.

Burg Hochosterwitz

Die Burg Hochosterwitz gilt als eine der eindrucksvollsten mittelalterlichen Burgen Österreichs. Die Felsenburg ist eines der Wahrzeichen des Landes und eine bedeutende Touristenattraktion.

Erstmals erwähnt wurde die Anlage in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen von Ostfranken aus dem Jahr 860, in der er mehrere seiner Besitzungen im ehemaligen Fürstentum Karantanien an die Erzdiözese Salzburg schenkte. Im 11. Jahrhundert trat Erzbischof Gebhard von Salzburg die Burg an die Herzöge von Kärnten aus dem Adelsgeschlecht der Sponheimer als Gegenleistung für deren Unterstützung im Investiturstreit ab. Die Sponheimer Herzöge vergaben das Lehen an die Familie von Osterwitz.

Eine Besonderheit ist der Zugang zum Schloss durch insgesamt 14 Tore, die aufgrund der Lage des Schlosses in der Landschaft besonders auffällig sind. Die Besucher können den 620 Meter langen Weg durch die Tore bis zur Burg begehen – an jedem Tor ist ein Schema des Verteidigungsmechanismus angebracht, mit dem das jeweilige Tor verschlossen wurde. Die Räume der Burg beherbergen eine Sammlung prähistorischer Artefakte, Gemälde, Waffen und Rüstungen, darunter eine 2,4 m hohe Rüstung, die einst von Burghauptmann Schenk getragen wurde.

Burg Mauterndorf

Burg Mauterndorf wurde wahrscheinlich an der Stelle eines alten römischen Kastells errichtet, das auf das Jahr 326 n. Chr. oder früher zurückgeht. Es schützte die römische Bergstraße von Teurnia über den Radstädter Tauernpass nach Iuvavum (dem heutigen Salzburg) und diente dem römischen Verwalter der Provinz Noricum als Residenz. Das ursprüngliche Kastell wurde in der Völkerwanderungszeit zerstört.

Eine in späteren Jahren an dieser Stelle errichtete Burg wurde durch ein Mautsystem für die nahe gelegene Straße finanziert und unterstützt. Dies geht aus einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. aus dem Jahr 1002 hervor. Die Burg selbst wird erst im Jahr 1253 erwähnt, als der Bergfried errichtet wird. Im Besitz der Salzburger Fürsterzbischöfe wurde die Burg unter der Herrschaft der Erzbischöfe Burkhard Weisbriach und Leonhard von Keutschach im 15. Jahrhundert erheblich erweitert und erhielt ihre heutige Form.

Seit 1968 befindet sich das Gebäude im Besitz des Landes Salzburg, 2003 wurde ein Schlossmuseum eingerichtet. Eine Reihe anderer Unternehmen teilen sich die Räumlichkeiten, darunter ein bekanntes lokales Restaurant und ein Catering-Service. Darüber hinaus wurde das Gebäude als Tagungsort für wissenschaftliche Konferenzen von internationalem Rang und als Veranstaltungsort für verschiedene kulturelle Events genutzt.

Burg Mauterndorf

Schloss Rosenburg

Schloss Rosenburg ist eines der meistbesuchten Renaissanceschlösser Österreichs. Es liegt inmitten eines Naturschutzgebietes, was seine Attraktivität noch erhöht. Die Rosenburg wurde erstmals 1175 urkundlich erwähnt, und zwar im Kontext des Grenzgebietes entlang des Camps zwischen Poigreich und den Babenberger Siedlungen mit den Zentren, dem Benediktinerstift Altenburg und der Burganlage Gars-Thunau.

Im Jahr 1800 wurde die Rosenburg durch einen weiteren Brand beschädigt – danach wurde sie rund 60 Jahre lang kaum genutzt. Glücklicherweise führte die Romantik zu einem neuen Interesse an Burgen und Schlössern, und die Burg wurde von Graf Ernst Carl von Hoyos-Sprinzenstein Senior zwischen 1859 und 1889 mit großem persönlichem Aufwand wieder aufgebaut. Das Schloss ist heute ein Museum.